Maria May, Tiilldame. 250 : 130 cm
Weißer Hiintergrund init Farben von Terrakotta bis Olivgriin

räumen des Museums im Oberstock festlich unter-
K'ebracht ist. Hier hat die Schule Reimann, Berlin,
Ge'legenheit erhalteti, auf breitem Raum ausführlich zu
zeigen, was sie in ihren Lehrkursen zur systematischen
Schuluu.tr des Schaufenster-Dekorateurs anstrebt und er-
reicht hat. Nacli instruktiven Einblicken in Uiiterrichts-
stoff und Arbeitsmethodik in den einzelnen Schulklassen
Kelangt man zum Glou der Abteilung, der großen Schau-
fensterstraße, die von Schülern der Anstalt unter Lei-
tung des Chefdekorateurs Fischer ausgeführt worden ist.
ln diesen 18 großen Schaufenstern findet man nun die
neue Aestethik des modernen Schaufensters geradezu
faszinierend dargefegt. Wie da Sachlichkeit durch
Phantasie veredelt und individualisiert, wie sprödeste
Materie (Kaffee, Zucker, Autoteile) neuartig gruppiert,
rhytmisiert, durch Farben uud Licht gehoben und zur an-
lockenden künstlerischen Totaiität aristokratisiert wird,
das ist im höchsten Maße seheuswert, denn es ist vor-

bildlich in dem natürlichen Verhältnis seiner kühnen
neuen Einfälle zur gebändigten Harmonie ihres Aus-
druckstiis! Gewiß begegnet man auch hier vereinzelten
herrischen Eigenwiligkeiten, die noch nicht völlig künst-
lerisch bewältigt sind. Sie machen die Schwierigkeiten,
die zu überwinden sind nur deutlicher, heben das
Erreichte in den überwiegenden Fälien um so heller ins
Licht. Eines ist sicher: die Wegrichtung, in welcher das
Heil und die Zukunft künsflerisch zeitgemälfer Schau-
fenster-Dekoration zu suohen sind, wird in dieser glän-
zenden Leistung der Schule Reimann auf’s Bestimmteste
bezeichnet. Man kann hur wünschen, daß recht viel
fachmännische Augen die Leliren und Fingerzeige, die
da gegeben werden, erkennen und befolgen mögen.

Maria May, Golf. 250 : 130 cm
Elfenbeinfarbener Samt in grün-grau-braunen Tönen

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